Fotos auf Reisen speichern: Tipps und Strategien

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Wer viel fotografiert und filmt, wird sich zwangsläufig damit beschäftigen müssen, wie er Fotos und Videos auf Reisen speichert. Hier zeige ich dir, welche Möglichkeiten du hast und stelle dir meine „Backup-Strategie“ vor.

Speicherkarte (meist SD und microSD)

Die Speicherkarte ist zunächst einmal der offensichtliche Datenspeicher. Speicherkarten sind mittlerweile sehr günstig und man bekommt sie in jedem größeren Supermarkt.

Welche SD-Karte sollte ich kaufen?

Die meisten heute erhältlichen SD- und microSD-Karten haben den aktuellen Standard SDXC. Das ist schon einmal gut. Besonders wichtig ist aber die Schreibgeschwindigkeit, die über die Mindestschreibgeschwindigkeit definiert ist. Dies ist die kleine Zahl auf der Frontseite der Karte, die in einem Kreis, in einem „U“ oder hinter einem „V“ steht.

Wer nur Fotos aufnehmen will, kann auf die aktuell populärste Geschwindigkeitsklasse, die Klasse 10 bzw. U1 zurückgreifen. Eine bekannte Vertreterin dieser Klasse ist die Sandisk Ultra (Link zu Amazon).

Wer Video- oder aufwändigere Serienaufnahmen machen will, sollte unbedingt darauf achten, dass die Karte auch schnell genug ist, um die Daten zu speichern. Für Full-HD Aufnahme mit hoher Datenrate und 4k-Aufnahmen ist mindestens die Klasse U3 erforderlich. Die bekannteste und bewährteste Karte in dieser Klasse ist die SanDisk Extreme (Link zu Amazon).

Wie lange hält eine Speicherkarte?

Auf diese Frage gibt es keine genaue Antwort. Ich habe Speicherkarten, die theoretisch auch nach 10 Jahren noch benutzbar sind und ich habe andere Karten gehabt, die nach einem Jahr intensiver Benutzung im Smartphone defekt waren.

Was kann man also tun, um die Lebensdauer einer Speicherkarte zu verlängern? Grundsätzlich sollte man sie vor Nässe, großer Hitze und auch mechanischer Abnutzung schützen. So sollte man Speicherkarten immer in einem Etui oder eine Hülle aufbewahren. Zusätzlich kann man ab und an die Pins von Staub und Schmutz befreien.

Viel mehr zu tun gibt es aber nicht. Früher hat man empfohlen Karten regelmässig zu formatieren, da beim Löschen Lücken im Speicher entstehen. Da die Speicherkarten aber mittlerweile alle einen Controller haben, der genau das verhindert, ist das nicht mehr nötig.

Laptop

Ein weiterer Weg, Dateien zu sichern, ist das Notebook. Am schnellsten geht das, indem man die Speicherkarte aus der Kamera herausnimmt und dann die Dateien einfach 1:1 kopiert (falls dein Laptop keinen SD-Reader hat, kannst du einen Adapter verwenden). Du kannst natürlich auch deine Kamera per Kabel anschließen.

Externe Festplatten und USB-Sticks

Wenn der Platz auf deiner Festplatte begrenzt ist oder du ein zusätzliches Backup machen willst, sollest du eine externe Festplatte oder einen USB-Stick verwenden. Du solltest unbedingt darauf achten, dass diese einen aktuellen USB-Standard „sprechen“. Der ältere, aber heute immer noch verwendete Standard, ist USB 2.0 und hat eine maximale Übertragungsrate von 480 Mbit/s. Mit USB 3.0 liegt diese bei 5 GBit/s – das ist fast das zehnfache! Gerade USB-Sticks aus der „Krabbelkiste“ sollte man daher genau hinschauen oder, was vermutlich sinnvoller ist, einfach gleich einen hochwertigen Stick kaufen.

Empfehlenswert ist z.B. der SanDisk Ultra Fit (Link zu Amazon), der sogar USB 3.1 kann (er ist damit sogar 15 Mal so schnell wie USB 2.0) und dabei angenehm kompakt ist. Als externe Festplatte kann ich ganz besonders die Sandisk Extreme Portable SSD (Link zu Amazon) empfehlen, die ich auch schon hier auf der Seite getestet habe (Link zum Testbericht).

Cloud Solutions

Mittlerweile gibt es zahlreiche Dienste, die kostenlosen oder zumindest sehr günstigen Cloud-Speicher anbieten. So gibt es unter anderem Google Drive, Dropbox oder auch Microsoft OneDrive. Alle Anbieter haben kostenlose Tarife, in denen man zumindest einen Grundbedarf an Speicherplatz kostenlos bekommt. Bei Google sind es 15 GB (die allerdings für alle Dienste gelten, also auch Mails), bei Dropbox 2 GB und bei Microsoft 5 GB.

Während erst einmal nichts gegen die Nutzung von Cloud-Speicher als Foto- und Video-Speicher spricht, gibt es ein Problem: die Daten müssen erst einmal in die Cloud kommen. Das bedeutet, dass man von einem entsprechend schnellen Internetzugang und auch der daraus resultierenden Zeit für den Upload abhängig ist. Das sind beides Dinge, die auf Reisen oft nicht so funktionieren, wie man es gerne hätte. Du solltest dich also niemals darauf verlassen, dass du deine Dateien auch immer zeitnah in der Cloud ablegen kannst.

Wie viel Speicherplatz braucht man?

Ich fotografiere praktsich immer im RAW+JPEG-Modus. Das bedeutet, dass sowohl eine optimierte JPEG-Datei, als auch die „rohen“ Daten der Aufnahme auf der Speicherkarte abgelegt werden. Eine RAW-Datei ist etwa 25 MB groß, die JPEG-Datei ca. 15 MB. Zusammen liege ich damit bei etwa 40 MB pro Bild. Bei 100 Fotos pro Tag habe ich also am Abend 4 GB zusammen. Oder auch 28 GB pro Woche.

Bei Videos ist die Größe stark vom verwendeten Format abhängig. Während 60 Minuten mit 1080p und 30fps ca. 16 GB belegen, sind es mit 4k und 16 GB in dieser Zeit schon 32 GB.

Das gibt dir vielleicht eine erste Idee, wie viel Platz du auf deiner Reise benötigen wirst. Wenn du keine Erfahrungswerte hast, wie viel du nun tatsächlich fotografieren und filmen willst, würde ich dir empfehlen als Einstieg zwei 32 GB Karten zu kaufen und dann zu schauen ob das ausreicht. 32 GB-Karten der Klasse 10 kosten momentan nur 6-7 Euro.

Kameras

Meine Speicher-Strategie

Jeder hat vermutlich seine ganz eigene Strategie, wie er seine Fotos auf Reisen sichert. Ich möchte dir hier gerne meine vorstellen.

Welche Hardware verwende ich?

Auf meinen Reisen nehme ich meistens meinen Laptop, Speicherkarten und eine externe Festplatte mit. Ab und an bin ich auch mal ohne Laptop unterwegs. Das sind dann aber kurze Ausflüge, auf denen ich sowieso keine Aufnahmen zusätzlich speichern oder ein Backup erstellen möchte.

Wie viele Speicherkarten ich mitnehme, hängt davon ab, wie viele Kameras ich dabei habe und wie lange ich unterwegs. Ich nehme auf jeden Fall mindestens eine Ersatzkarte mit, um die aktuell verwendete Karte tauschen zu können. Ich habe früher meist 32 GB Karten gekauft. Die Preise sind allerdings so sehr gesunken, dass eine 64 GB Karte nur 2-3 Euro mehr kostet und so sind diese daher mittlerweile mein erste Wahl.

Schritt 1: Von der Kamera auf den Laptop

Abends ziehe ich alle neuen Dateien von den Speicherkarten auf meinen Laptop. Je nachdem, wie voll die Speicherkarte schon ist, lösche ich die kopierten Dateien oder behalte sie einfach auf der Speicherkarte. Wenn ich dann am nächsten Tag die neuen Bilder von der Kamera herunterlade, achte ich einfach auf das Datum und kopiere nur die neuen Dateien.

Schritt 2: Aufräumen auf dem Laptop

Meist schaue ich sofort die Aufnahmen durch und fange an, auszusortieren. Dabei sehe ich mir nicht alle Bilder im Details an, sondern lösche einfach das, was ich spontan sehe. Besonders gut geht das in einer Fotobearbeitungssoftware mit Bibliotheks-Funktion (z.B. Lightroom oder Luminar). Oft reduziert sich die Masse an Bildern damit schon einmal um 30-40%.

Schritt 3: Vom Laptop auf die externe Festplatte

Sobald ich damit fertig bin, ziehe ich alle neuen Dateien auf meine externe Festplatte. Dort bleiben sie dann, bis ich wieder zu Hause bin.

Schritt 4: Nachbearbeitung und finales Backup

Daheim angekommen kopiere ich die Dateien auf meinen Computer und bearbeite sie dort. Sobald ich damit erst einmal fertig bin, speichere ich sie auf einer weiteren Festplatte, die ich ausschliesslich für das langfristige Speichern von Daten verwende.

Fazit

Fotos und Videos auf Reisen sicher zu speichern ist heute keine große Herausforderung mehr. Wer sich an die Zeit zurückerinnert, als man mit analogen Filmen in den Urlaub fuhr und vorab planen musste, wie viele Bilder man machen will, für den sind die heutigen Zeiten der Digitalfotografie und der niedrigen Speicherpreise wie ein Paradies. Trotzdem sollte man sich vorab einen genauen Plan machen, wie man die Aufnahmen sinnvoll speichert und auch ein Backup einplanen.

Wie gehst du vor?

Hast du eine besondere Taktik beim Speichern deiner Fotos und Videos? Hast du Tipps, die hilfreich für andere Leser sind? Teil es in den Kommentaren mit uns!

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