Reisen: 7 weise Sätze, die ich nicht mehr hören kann

Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen und so höre ich mir auch gerne an, was jemand erlebt hat oder erzähle selbst von meinen Reisen. Was ich aber gar nicht mag, sind bestimmet Sätze:

Platz 7: „Was, ihr geht im Urlaub zu McDonald’s? Wir essen nur lokal…“

Ja, wir gehen zu McDonald’s, wenn wir gerne schnell etwas zu essen haben wollen oder es die einzige sinvolle Option (z.B. an einer Raststätte) ist. In diesen Situationen zwanghaft nach einem Restaurant zu suchen, das lokales Essen serviert? Darauf habe ich dann definitiv keine Lust.

Essensstand, Vietnam

Aber es ist auch durchaus interessant, was McDonald’s in anderen Ländern zu bieten hat. Hier gibt es auch einen interessanten Artikel dazu. Mir hat in Australien der McSpider besonders gut gefallen: eine gefrorene Cola mit einer Kugel Vanilleeis.

Platz 6: „Das war so schön, da müsst ihr unbedingt auch mal hin!“

Ok, ich setze es auf Platz 568 meiner Todo-Liste „Schöne Orte“…. Aber ganz im Ernst: warum und warum muss ich dorthin? Wenn dann auch noch die Antwort „Weil es so schön ist!“ ist, weiß ich echt nicht mehr weiter…

Platz 5: „Eine organisierte Tour? Das könnte ich mir nicht antun…“

Organisierte Gruppenreisen haben ein schlechtes Image. Da werden 70 Leute in einem großen Reisebus herumgefahren, an jeder Sehenswürdigkeit steigen sie kurz aus, machen ein Foto und werden dann abends direkt am Hotel wieder abgesetzt, ohne das Land richtig kennenzulernen. Soweit das Klischee.

Gruppenreisen müssen aber nicht in riesigen Gruppen stattfinden oder einen straffen Zeitplan haben. Und es gibt zweifellos Vorteile, die auch wenn man eher ein Individualreisender ist, ab und an sehr hilfreich sind. Das geht dabei los, dass man nicht überall viele Transportmittel zur Verfügung hat. Ein weiterer Vorteil ist, dass Tourveranstalter oft deutlich besser vorbereitet ist, als man es als Reisender überhaupt jemals sein könnte. Bei der Nordlichter-Tour, die wir in Island gemacht haben, sind wir zum Beispiel gezielt Orte angefahren, an denen man einen besonders guten Ausblick hatte. Der Veranstalter hatte dabei auch die Erlaubnis, auf private Grundstücke zu fahren.

Platz 4: „Die waren alle so nett, der Taxifahrer hat uns gleich am Flughafen angesprochen und der Kellner hat von seiner kleinen Tochter erzählt…“

OK, das klingt nett. Vielleicht bin ich zu misstrauisch, aber seid ihr sicher, dass das nicht ein Versuch war, euch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen?

Platz 3: „Mit Airbnb lernt man das Land und die Menschen viel besser kennenlernen!“

Das mag mal im Sinne der Idee von Airbnb gewesen sein. Mittlerweile ist Airbnb aber sehr kommerzialisiert und die Vermieter, die ein Gästezimmer in ihrer Wohnung vermieten, stark in der Unterzahl. Stattdessen gibt es viel mehr Luxus-Airbnbs, bei denen man für einen vierstelliegn Eurobetrag eine Nacht in einer vollausgestatteten Villa bekommt. Gleichzeitig ist „Airbnb machen“ zum Job geworden und Vermieter haben mehr als eine, manchmal sogar mehr als 5 Wohnungen im Angebot. Mit „Land kennenlernen“ hat das also nicht mehr viel zu tun.

Viele Städte regulieren mittlerweile auch die Vermietung von Airbnbs. Ob dies jedoch langfristig erfolgreich ist und ob es einen Einfluss auf das Angebot hat, ist unklar.

Platz 2: „Wie man sich das antun kann… Wir waren nur kurz da, haben ein Foto gemacht und waren dann wieder weg!“

Tauben füttern

Ich denke, ich kenne das Gefühl: überfüllte Plätze, im schlimmsten Fall übersät mit Tauben, lange Warteschlange und eigentlich will man doch gar nicht mehr, als nur einen Blick auf die weltbekannte Sehenswürdigkeit werfen. Allerdings, und das sollte man nicht vergessen, trägt man damit genau dazu bei, dass diese Plätze überfüllt sind und Warteschlangen lang sind. Viel meckern hilft da also nicht, wenn man, genau wie diese viele anderen Menschen, einfach nur dort ist, um die Sehenswürdigkeit zu sehen.

Platz 1: „Wir sind ja nicht die typischen Touristen…“

Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich schon einmal mit jemandem über Reisen gesprochen haben und er einfach klar heraus gesagt hat: „Ich bin ein Tourist, ich klapper nur die Sehenswürdigkeiten ab, mache überall ein Selfie und geh dann wirder ins Hotel.“. Stattdessen verfolgt mich das Mysterium der atypischen Touristen. Die Frage ist nur: wenn doch alle nicht-typische Touristen sind, sind dann nicht wieder alle typische Touristen?

Welche Sätze zum Thema Reisen hängen dir zu den Ohren raus?

Schreibe einen Kommentar

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner